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Negative Emotionen entlassen

Aktualisiert: 11. März


Negative Emotionen
Negative Emotionen



Gestern habe ich bereits beschrieben, warum es so wichtig ist, gerade das Negative zu betrachten und zu integrieren.


Ein wahnsinnig weiser Shaolin-Meister, Shi Heng Yi, hat mal gesagt, dass uns der erste Pfeil von außen meist unerwartet trifft. Den zweiten, dritten, vierten, etc., den fügen wir uns selbst zu. Er meint damit Trigger, also Dinge, die uns verletzen.


Heute möchte ich mit einem praktischen Beispiel zeigen, wie du diese Emotionen zulässt und dich Stück für Stück befreien kannst.

 

Nehmen wir folgende Situation an:


Eine Arbeitskollegin, die du nicht sonderlich magst, kommt zu dir, weil sie etwas braucht. Ganz nebenbei macht sie die Bemerkung: „Na du siehst ja heute reizend aus“ mit einem Unterton, der nicht gerade auf ein Kompliment hinweist. Im ersten Moment bedankst du dich. Später dann, kommt dir die Situation wieder in den Sinn. Dann beginnst du zu grübeln – wie hat sie das denn gemeint? Passt etwas mit meinem Outfit nicht? Also irgendwie ist die so richtig blöd … Am Abend im Bett kommt dir diese Situation wieder in den Sinn. Du spielst die ganze Situation nochmals durch und denkst dir Dinge, die du eigentlich anstatt von danke sagen hättest sollen. Mit einem Groll auf diese Kollegin schläfst du irgendwann ein. Du siehst sie wieder, dieser Groll kommt bereits auf, wenn du sie siehst. Wieder sagt sie etwas, dass du natürlich falsch aufnimmst – hat sie ja das letzte Mal diesen fiesen Unterton gewählt… usw.


Also, was steckt dahinter und wie kannst du es auflösen? Zuerst mal, mach dies in einem ruhigen Moment, in dem du ungestört bist. Dann denke wieder an diese Arbeitskollegin und lass wieder die negativen Emotionen hochkommen. Anders als sonst, konzentrierst du dich allerdings dieses Mal NUR auf die Emotion die hoch kommt. Die Kollegin lassen wir hier mal Kollegin sein. Wo im Körper fühlst du die Emotion? Im Bauch? In der Brust? Dann lasse sie da sein und sage dieser Emotion, dass sie da sein darf. Du heißt sie in deinem Körper willkommen. Kommen vielleicht noch andere Empfindungen? Erinnerungen? Lass alles da sein, aber konzentriere dich nach wie vor auf die Emotion. Lass sie da sein und dich komplett einnehmen. Fühle sie, solange sie da ist. Das kann von mehreren Minuten bis sogar Stunden dauern. Sei ihr dankbar, dass sie sich zeigt. Denn schlussendlich möchte dich diese Emotion schützen. Sie zeigt dir, dass irgendetwas nicht ok ist. Hast du es vielleicht verabsäumt Grenzen zu setzen? Gibt es Dinge, die du in deinem Sinne eigentlich anders machen solltest?


Bedanke dich nochmal bei der Emotion. Wenn du spürst, dass diese Emotion nachlässt, kannst du visualisieren, wie sie durch deine Füße in Mutter Erde abfließt. Mach das immer und immer wieder, wenn du in Situationen kommst, die dich triggern, dich stören, oder dich verletzen. Trotzdem darfst du das nächste Mal auch Grenzen setzen, oder dem verursachenden Menschen (der als Spiegel dient) deine Meinung sagen.


Dieses Beispiel kannst du auf alle Situationen umlegen. Gerade wenn du im Außen immer wieder mit sehr negativen, manipulativen Menschen zu tun hast, ist das ein Zeichen dafür, dass du lernen darfst Grenzen zu setzen und diese zu verteidigen.


Die Menschen im Außen dienen uns grundsätzlich für 2 Dinge: Entweder sie dienen uns als Spiegel und haben eine Lektion für uns parat mit negativen Situationen, oder sie dienen deinem Wachstum.


Auch du dienst den anderen als Spiegel. Wenn sich der andere jedoch falsch verhält, z.B. der Chef, der einen Tobsuchtsanfall hat, dich das jedoch nicht triggert, weißt du, dass dies nichts mit dir zu tun hat und es eines seiner Themen ist. Und ja, du kannst ihn höflich darauf hinweisen, dass du ihn in geringerer Lautstärke auch gut verstehen kannst 😉.


Emotionen sind wie in Zwiebelschichten angeordnet. Gerade zu Beginn ist dies ein eher mühseliger Prozess. Aber je mehr du dich dem widmest, umso schneller lernst du die Emotionen grundsätzlich zu befreien und gehen zu lassen. In dieser Übung geht es darum, die Emotionen zu fühlen und im Anschluss gehen zu lassen. Beachte allerdings, dass du diese Übung nicht machen solltest, um die Emotionen wegzudrücken. Die Emotion geht von allein, wenn du sie ausreichend gefühlt hast.


Die Emotion entscheidet, wann es genug ist, nicht du.


Dies ist ein absolut befreiender Weg. Ein Meisterweg, wenn du so möchtest. Du wirst sehen, mit der Zeit wird es einfacher.

 

Alles Liebe,

Deine Angelika Mara‘Ana


 
 
 

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